Seit Jahren investiert Avacon in den Ausbau und die Modernisierung der elektrischen Anlagen
Seit der von der Bundesregierung beschlossenen und von großen Teilen der Bevölkerung befürworteten Energiewende wird das Energiesystem in Deutschland grundlegend umgebaut. Der Strom soll nicht mehr aus einigen wenigen, zentral an den Verbrauchsschwerpunkten angesiedelten Großkraftwerken produziert werden. Er soll vielmehr in viel kleineren, dezentral im Land verteilten Erzeugungseinheiten möglichst regenerativ erzeugt und vor Ort in das Stromnetz eingespeist werden. Diese Entwicklung stellt vor allem Flächennetzbetreiber wie Avacon vor große Herausforderungen. Denn heute müssen vor allem die Verteilnetze in ländlich geprägten Regionen zusätzlich große Mengen dezentral erzeugten Stroms aufnehmen. Da sie für diese Aufgabe ursprünglich nicht ausgelegt waren, müssen diese Netze und ihre Verknüpfungspunkte an vielen Stellen aus- und umgebaut werden.
Seit Jahren investiert Avacon daher mehr als 100 Millionen Euro jährlich in den Ausbau und die Modernisierung der elektrischen Anlagen, jeder dritte Euro ist inzwischen EEG-bedingt. Vom Ausbaubedarf sind alle Spannungsebenen gleichermaßen betroffen, Avacon setzt hier neben dem konventionellen Ausbau speziell auf innovative Lösungen, um die Kosten möglichst gering zu halten.
Insbesondere im 110-kV-Netz, das die Verbindung zur Höchstspannung herstellt, sind langfristige Planungen notwendig. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Netzverknüpfungspunkte zwischen dem Hochspannungsnetz von Avacon und dem 380-/220-kV- Höchstspannungsnetz vom Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz Transmission GmbH. Über diese zentralen Punkte wird sowohl das Avacon-Verteilnetz gespeist als auch die überschüssige, in der Region erzeugte regenerative Energie in das Höchstspannungsnetz übertragen.
Um die Netze bedarfsgerecht und zukunftsorientiert für die stetig wachsenden dezentralen Einspeisemengen fit zu machen, ist eine enge Zusammenarbeit bei der Ausbauplanung mit dem Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz zwingend notwendig.
Im Raum Magdeburg wird durch 50Hertz das Übertragungsnetz noch mit 220 kV betrieben. Diese 220-kV-Ebene ist aufgrund der zunehmenden EEG Einspeisung nicht mehr zukunftsfähig. Aus diesem Grund wird der Übertragungsnetzbetreiber die 220-kV-Ebene schrittweise durch eine 380-kV-Ebene ersetzen. Erste Maßnahmen dafür wurden bereits im Jahr 2010 im Umspannwerk Förderstedt begonnen. Der vollständige Umbau ist in der Realisierung. Die Gesamtmaßnahmen werden bis zum Jahr 2020 dauern.
Weitere Maßnahmen im Rahmen der 220-kV-Ablösung im Raum Magdeburg sind:
- Errichtung einer 380-kV-Anlage im Umspannwerk Förderstedt durch 50Hertz,
- Errichtung einer 110-kV-Anlage im Umspannwerk Förderstedt durch 50Hertz,
- Errichtung von zwei 110-kV-/20-kV-Trafofeldern im Umspannwerk Förderstedt durch Avacon
- Errichtung einer 380-kV-Anlage im Umspannwerk Wolmirstedt durch 50Hertz,
- Errichtung einer 110-kV-Anlage im Umspannwerk Wolmirstedt durch Avacon/SWM Magdeburg,
- Optimierung der 110-kV-Anlage im Umspannwerk Magdeburg durch Avacon/SMW Magdeburg, Errichtung einer 110-kV-Leitung vom Umspannwerk Sommersdorf zum Umspannwerk Wolmirstedt durch Avacon,
- Errichtung des Umspannwerks Sommersdorf durch Avacon.
Darüber hinaus arbeitet Avacon eng mit den benachbarten Verteilnetzbetreibern zusammen. In diese Planung fließen unter anderem die länderspezifischen aktuellsten Netzstudien sowie Energie- und Klimakonzepte ein. Ein Ergebnis aus dieser Zusammenarbeit ist der gemeinsame Netzausbauplan der 110-kV-Verteilnetzbetreiber der Regelzone 50Hertz.