Stromspeicher

Um die Auswirkungen auf unser Netz möglichst gering zu halten, empfiehlt es sich, die Batteriespeicher an Netzknoten zur nächsthöheren Netzebene zu installieren.

Batteriespeicher durchlaufen alle Prozesse (Antrag, Prüfung, Errichtung etc.) wie ein normaler Letztverbraucher und erhalten keinerlei Bevorzugung (bspw. BKZ) außerhalb des Gesetzes (z.B. §118 Absatz 6 EnWG) durch uns.

Ja, da Batteriespeicher auf der Bezugsseite keine Sonderrolle für Netzanschlusskapazität haben. Daher ist ein BKZ zu entrichten. Darüber hinaus ist ein BKZ auch für einen ggf. erforderlichen Baustromanschluss zu entrichten.

Nein, wir sehen nicht, dass Speicher unter die KraftNAV fallen, da diese ursprünglich nicht für Speicher entworfen wurde und Speicher auch nicht als reine Erzeugungsanlage bewertet werden.

Ja, Batteriespeicher müssen teilnehmen. Ebenfalls ist der Batteriespeicher über eine Fernwirkanlage (FWA) anzuschließen.

Hinweis: Aufgrund der Vermarktungsrollen (z.B. Primärregelleistung) von Batteriespeichern müssen diese zwangsläufig im Planwertverfahren im Voraus Fahrpläne liefern, da wir aufgrund der Fremdsteuerbarkeit kein Prognosemodell anwenden können. Dies ist auch Bestandteil der Netzverträglichkeitsprüfung.

Ja, Batteriespeicher müssen genau wie andere einspeisende Anlagen ebenfalls zertifiziert werden (Anlagenzertifikat).

Ja, für die Einspeiseseite muss zwingend ein Direktvermarkter vorhanden sein. Dies gilt auch, wenn eine Einspeisung nicht geplant ist, aber technisch nicht ausgeschlossen werden kann. 

Seit 01. Januar 2023 erhalten neue Batteriespeicher gemäß NeMOG (Netzentgeltmodernisierungsgesetz) keine vermiedenen Netzentgelte mehr.

Batteriespeicher zahlen das allgemeine Netzentgelt der jeweiligen Anschlussnetzebene. Hiervon kann durch Sonderformen der Netznutzung (bspw. §19 StromNEV oder §118 (6) EnWG) abgewichen werden. Sie können Ihren Antrag dazu an das Postfach:  sonderentgelt@avacon.de senden.

Hinweis: Nach aktueller Rechtslage müssen Speicher für eine Befreiung nach §118 (6) EnWG vor dem 4. August 2029 in Betrieb gegangen sein. Befreiung nach §118 (6) bedeutet lediglich die Befreiung von den Netzentgelten für Arbeit und Leistung. Sämtliche Umlagen (bspw. §19 StromNEV, §17 EnWG Offshore Netzumlage) sind weiter zu entrichten.

Batteriespeicher werden grundsätzlich nur n-0 sicher angeschlossen.

• Batteriespeicher dürfen nicht unterhalb einer Freileitung oder innerhalb des Schutzstreifens der Freileitung gebaut werden. Es sind jedoch mindestens 15 Meter einzuhalten, für den Fall, dass der Schutzstreifen kleiner ist als 15 Meter. Ist der Schutzstreifen größer als 15 Meter ist der Schutzstreifen einzuhalten. Da der Schutzstreifen je Freileitung individuell ist, müssten Sie bitte den Schutzstreifen der spezifischen Leitung bei unserem Postfach fremdplanung@avacon.de erfragen.
• Sofern im Rahmen der Netzverträglichkeitsprüfung ein Abspannmast anstelle eines Umspannwerks zugeordnet wird und der Anschluss über einen Hilfsmast erfolgen soll, gilt folgendes:
  Der Hilfsmast muss parallel zur Trassenachse der 110-kV-Leitung ausgerichtet werden, verschoben um ca. 1 m aus der Trassenachse, sodass nur eine Seite der 110-kV-Leitung unterbaut wird.

Nach unserer heutigen Sicht als Netzbetreiber benötigen wir eine Messung am Netzverknüpfungspunkt (Übergabe, im Bild Z1) und eine Messung des Eigenebendarfs (Eigenverbrauch, im Bild Z2), da dies umlagenrelevant ist und ggf. für ein Sonderentgelt gemäß § 118 Abs. 6 EnWG wichtig ist.

Gesetzliche Änderungen könnten in Zukunft jedoch andere Forderungen mit sich bringen.

Standardmesskonzept für Großbatteriespeicher

• Z1: reale Übergabemessung (RLM)
• Z2: reale Untermessung Eigenverbrauch Batteriespeicher (RLM)

Abrechnung

• Für Batteriespeicher:
  Virtuelle Zählung: Z1 – Z2 - individuelles Netzentgelt mit Umlagen und KA (Umlagenerstattung nachträglich auf Antrag möglich)
• Für Infrastruktur und Peripherie:
  Reelle Zählung Z2: reguläre Netznutzungsabrechnung mit Umlagen und KA