24/7 für Sie erreichbar

Wir sind jederzeit für Sie erreichbar. Wählen Sie hier Ihren gewünschten Kontaktkanal aus.

110-kV-Anschluss C-Port Friesoythe

Die Avacon Netz GmbH plant den Neubau einer ca. acht Kilometer langen 110-kV-Leitung vom bestehenden Umspannwerk Friesoythe zu einem sich in Planung befindlichen Umspannwerk Friesoythe/West der EWE Netz, nahe des interkommunalen Gewerbe- und Industriegebietes C-Port am Küstenkanal. Avacon schließt mit dem Leitungsneubau das neue Umspannwerk, wo der Strom von der Hoch- auf die Mittelspannungsebene und umgekehrt übertragen wird, an das Hochspannungsnetz an. Auf diese Weise kann einerseits dem steigenden Energiebedarf im Gewerbegebiet begegnet sowie andererseits eine zuverlässige und effiziente Stromversorgung für die Region sichergestellt werden. Mit dem Anschluss wird der geplanten Erweiterung des Gewerbe- und Industriegebiets C-Port am Küstenkanal Sorge getragen und so der Wirtschaftsstandort Friesoythe gestärkt.

Die Firma Hy2gen plant mit ihrem Projekt "Nautilus" am C-Port, jährlich 90.000 Tonnen CO2 aus einer nahegelegenen Biomasse-Anlage in 60.000 Tonnen Methanol umzuwandeln. Dieses Methanol wird als alternativer grüner Treibstoff für die Schifffahrt dienen. Dies zielt darauf ab, nicht nur einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung der CO2 -Emissionen zu leisten, sondern auch einen nachhaltigen Ansatz für die Treibstoffversorgung in der Schifffahrtsindustrie zu bieten.

Ein hoher Grundwasserstand sowie viele Drainagen im Raum Friesoythe erschweren den Bau einer unterirdischen Kabelvariante entlang der Bundesstraße B72. Dies würde den Aufwand und damit Kosten und die Bauzeit wesentlich erhöhen. Aus diesem Grund ist eine Freileitung mit ca. 30 Masten als südliche Umgehung des Stadtgebietes Friesoythe geplant. 

Eine Karte, die den Verlauf der 110-kV-Freileitung Friesoythe zeigt

Seit Anfang des Jahres 2024 laufen die Kartierungsarbeiten entlang des geplanten Trassenkorridors, welche für die weitere Planung der Leitung essenziell sind. Im Zuge des Leitungsbaus handelt es sich dabei um notwendige Vorarbeiten, bei der vorhandene Landschafts- sowie Tier- und Pflanzenarten detailliert erfasst werden, um so potenzielle Beeinträchtigungen für Flora und Fauna zu identifizieren.

Nachdem die möglichen Trassenvarianten nun durch die Landesplanungsbehörde im Landkreis Cloppenburg eingehend geprüft wurden, ist nun ein Vorzugskorridor festgelegt. Dieser Korridor wurde als geeignet bewertet, sodass auf eine Raumverträglichkeitsprüfung in diesem Fall verzichtet werden konnte. Mit der Entscheidung für den Leitungsverlauf sind wir einen wichtigen Schritt weitergekommen.

Aktuell liegt der Fokus auf der detaillierten Planung der einzelnen Maststandorte. Im ersten Quartal des kommenden Jahres 2025 werden Baugrunduntersuchungen durchgeführt, um die Bodenbeschaffenheit an den potenziellen Standorten genau zu analysieren. Diese Untersuchungen sind entscheidend, um eine sichere und stabile Errichtung der Masten zu gewährleisten.

Die weiteren technischen, raumplanerischen sowie umweltfachlichen Planungen für den Leitungsneubau schreiten weiter voran. Sämtliche erforderlichen Unterlagen werden in einem nächsten Schritt bei der zuständigen Genehmigungsbehörde eingereicht. Dieses Verfahren wird voraussichtlich im Herbst 2025 beginnen. In diesem Rahmen erhalten Träger öffentlicher Belange, betroffene Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer sowie Umweltverbände die Möglichkeit, sich zu den geplanten Maßnahmen zu äußern und ihre Anregungen einzubringen.

Die gesetzliche Grundlage für unseren Netzausbau ist das Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung, kurz: Energiewirtschaftsgesetz (EnWG). Ziel des Gesetzes ist eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche Versorgung der Allgemeinheit mit Strom und Gas, die zunehmend auf erneuerbaren Energien beruht, sowie die Sicherung eines leistungsfähigen und zuverlässigen Stromnetz-Betriebs. § 43h des EnWG regelt den sogenannten Erdkabelvorrang und besagt, dass Hochspannungsleitungen auf neuen Trassen grundsätzlich unterirdisch verlegt werden müssen, sofern die Gesamtkosten für Errichtung und Betrieb eines Erdkabels maximal 2,75-mal so hoch sind wie für eine technisch vergleichbare Freileitung und naturschutzfachlichen Belange, wie beispielsweise die Querung eines Feuchtbiotops, einer Erdverkabelung nicht entgegenstehen. Ist der Gesamtkostenfaktor höher, so kann eine Freileitung beantragt werden. Avacon entscheidet bei jedem Projekt nach einer gründlichen Einzelfallprüfung, ob ein Erdkabel oder eine Freileitung beantragt wird. Dabei berücksichtigt Avacon auch die Ziele des § 1 EnWG „eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung“ zu gewährleisten. 

Variante Freileitung

Im Fall des 110-kV-Anschluss C-Port Friesoythe ist nach ausgiebiger Prüfung die Freileitungsvariante gewählt worden. Dazu werden Stahlgittermasten mit einem sogenannten Donau-Mastbild des Typs „110 kV-Gestänge A-2-D-2013.1“ eingesetzt. Dies bezeichnet die in Deutschland gängigen Hochspannungsmasten, bei denen auf der oberen Traverse je Seite ein Seil geführt wird, während auf der unteren Traverse zwei Seile pro Seite geführt werden.

  • Trassenlänge: ca. 8 km (ca. 30 Maste)
  • Trassenbreite: ca. 50m Schutzbereich & ca. 20m Traversenbreite
  • Höhe der Gittermaste: Die Masthöhe variiert aufgrund der technischen Anforderungen, der vorherrschenden Topografie und vorhandener Kreuzungen. Sie kann bei diesem Typ bis zu 25 m betragen.
  • Spannfeldlänge 400 m

Um ein stabiles Fundament zu schaffen und Erschütterungen zu vermeiden, werden spezielle Bohrpfähle (sog. Bohrpfahlgründung) verwendet. Diese Pfähle bestehen aus Stahlbeton und dienen dazu, die Eckstielkräfte abzufangen und gleichzeitig vor Korrosion und Beschädigung zu schützen. Dadurch werden Schäden an der Umgebung minimiert, da nur einzelne Konstruktionen im Bereich der Eckstiele errichtet werden. Zusätzlich zu den Masten und der Trasse müssen auch Arbeitsflächen und sog. Zuwegungen berücksichtigt werden, die ebenfalls gesichert werden müssen.

Ein Endpunkt der neuen Leitung wird das bisherige Umspannwerk Friesoythe (Zu den Weiden 2, 26169 Friesoythe). Als zweiter Endpunkt wird westlich von Friesoythe, nahe des Gewerbegebiets C-Port am Küstenkanal, ein neues Umspannwerk „Friesoythe/West“ von der Firma EWE Netz GmbH entstehen. Der Trassenneubau wird das bestehende mit dem neuen Umspannwerk verbinden

Frühjahr 2024

Mögliche Varianten des Trassenkorridors werden durch die Avacon Netz GmbH entwickelt. Die untere Landesplanungsbehörde sieht als zuständige Behörde nach Prüfung der Unterlagen zum Korridor eine Raumverträglichkeitsprüfung für nicht notwendig an.

Herbst 2024

Die Raumordnungsbehörde bestätigt den festgelegten Trassenkorridor. Hierbei handelt es sich um einen Bereich, innerhalb dessen die Stromtrasse verlaufen soll. Dieser Korridor wurde unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie Umweltauswirkungen, bestehender Infrastruktur und Raumplanung festgelegt.

Frühjahr 2025

Die Planungen der Maststandorte schreiten weiter voran. In diesem Schritt werden für jeden Maststandort detaillierte Untersuchungen durchgeführt, um die besten Positionen für die Errichtung der Masten zu bestimmen. Ein zentraler Bestandteil dieser Phase sind Baugrunduntersuchungen an den geplanten Standorten. Hierbei wird die Bodenbeschaffenheit genau analysiert, um sicherzustellen, dass der Untergrund die nötige Stabilität bietet, um die Masten sicher und langfristig zu tragen.

Herbst 2025

Die Planungen des Leitungsneubaus sind abgeschlossen, Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt, Stellungnahmen und Anliegen Betroffener sowie von Fachexpertinnen und -experten wurden eingeholt und bearbeitet. Auf dieser Grundlage können nun die sogenannten Planfeststellungsunterlagen bei der Genehmigungsbehörde eingereicht werden. Hiermit stellen wir sicher, dass der Leitungsneubau verantwortungsbewusst, rechtskonform und unter Berücksichtigung von Umwelt- sowie der Interessen der Bürgerinnen und Bürger erfolgt.

Frühjahr 2027

Durch sorgfältige Vorbereitung der Planfeststellungsunterlagen sowie die frühzeitige Einbeziehung aller relevanten Perspektiven, erwarten wir einen reibungslosen Ablauf während der Prüfung und einen Beschluss durch die Behörde im Frühjahr 2027.

Frühjahr 2027

Der formelle Beschluss dient als Grundlage für den Baubeginn, der nun erfolgen kann.

Herbst 2028

Mehrere Bauteams treiben das Projekt parallel voran, so dass von einer Inbetriebnahme der neuen Leitung zum Herbst 2028 ausgegangen werden kann.

*Dieser Zeitplan bildet die aktuelle Planung ab und stellt damit grobe Richtwerte dar. Verschiedene Faktoren und äußere Umstände können zu Verzögerungen im Projektverlauf führen (bspw. Dauer des Genehmigungsverfahrens, neue Auflagen und Anforderungen, technische Herausforderungen, etc.).

Kontakt

Marvin Macke

Unternehmenssprecher 110-kV-Netz Nord

Schillerstraße 3
38350 Helmstedt

Tel.
0 170-3 82 68 21

1B265202-CD73-4A68-A662-936B947085C2 E-Mail schreiben EFC8E2F8-A920-4CB3-ACEA-DCB36C9592E6 vCard